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Schutzgebiet Hinter Klöntal

Auengebiete sind wechselfeuchte Lebensräume, die in der Schweiz selten geworden sind. Wegen Gewässerkorrekturen, Entwässerungen und durch unterschiedliche anthropogene Beeinflussungen und Nutzungen verlieren sie an ökologischem und biologischem Wert.

Das national bedeutsame Auengebiet «Hinter Klöntal» steht seit 2001 unter kantonalem Schutz. Im Schutzgebiet sind dynamische Prozesse, wie die Um- und Ablagerung von Feinstoffen (Sand, Schlick) und Geschiebe (Kies) und periodische Überschwemmungen wichtig für die Lebensraumvielfalt. Das Gebiet steht unter dem Einfluss der Fliessgewässer (Klön und Sulzbach) und Karstquellen (Blaaben Brünnen, Wissi Brünnen und Ross Brünnen) der Umgebung. Die charakteristischen Auenlebensräume verändern sich aufgrund der dynamischen Prozesse immer wieder.

In Wassernähe findet man bewachsene Kiesflächen, die gelegentlich überflutet werden können. Dort siedeln sich vor allem Kraut- und andere Pionierpflanzen an, die sich zwischen zwei Hochwassern rasch entwickeln und sich jedes Jahr neu entwickeln können. Auch einzelne kleinwüchsige Weidengebüsche können in den rohen Kiesböden Wurzeln schlagen.

Weichholzauenwälder mit Grauerlen und Weiden siedeln sich etwas weiter vom Fluss entfernt an, dort wo ständige Schwankungen des Wasserstandes auf die Flächen einwirken. Weiter vom Fluss entfernt liegen höher gelegene Terrassen, die nur noch selten überschwemmt werden, aber immer noch im Einflussbereich des Grundwassers stehen. In diesen Bereichen kann eine, mehr oder weniger gestörte, Vegetationsentwicklung zum sogenannten Hartholzauenwald mit Eschen, Ulmen und Bergahornen voranschreiten.

Egglirunse mit viel Wasser im Deltabereich

Mit dem Schutzgebiet werden Erhaltung und Förderung von auentypischen und einheimischen Pflanzen- und Tierarten gesichert. Das Auengebiet soll sich wenn möglich natürlich und dynamisch entwickeln können. Damit die Schutzziele umgesetzt werden können, wird das Gebiet in drei Zonen unterteilt: Kernzone, Auenzone und Pufferzone.

Kernzone (Zone I): Die von der Klön mehrmals umgelagerten, alten Flussbette brachten Nährstoffe und Feinstoffe in das Gebiet ein. Periodische Flutungen und Austrocknungen schaffen besondere Verhältnisse. Die Lebensräume in dieser Zone sollen sich natürlich und frei von menschlicher Störung entwickeln können. 

Auenzone (Zone II): Ähnlich wie in der Kernzone, soll sich die Auenzone natürlich entwickeln. Die randlichen Einflüsse und die Nutzung ist jedoch etwas intensiver möglich.

Pufferzone (Zone III): Die Zone soll negative Auswirkungen, die durch Nutzungen, Bauten und Anlagen auf die Kernzone entstehen können, verhindern. Sie umfasst den Pufferbereich zum Schutz der Auenzone (Zone II) und der Kernzone (Zone I)

Am 13. März 2001 wurde der Beschluss über den Schutz des Auenobjektes «Hinter Klöntal» erlassen, seit dem 01.06.2002 ist der Schutzbeschluss rechtskräftig. 

Auskunftspersonen: E-Mail Senta StixE-Mail Anahita Aebli

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