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Ökologische Infrastruktur (ÖI)

Die Ökologische Infrastruktur ist ein wichtiger Teil der Biodiversitätsstrategie Schweiz. Alle Kantone sind beauftragt bis 2024 eine Fachplanung zur Ökologischen Infrastruktur erstellen. Das Bundesamt für Umwelt führt diese kantonalen Planungen zu einer nationalen Planung zusammen. Die Planung soll bis 2040 umgesetzt werden.

Die Ökologische Infrastruktur (ÖI) stimmt die Anstrengungen im Naturschutz aufeinander ab und erhöht deren Wirkung durch Aufbau und Betrieb eines mit allen Akteuren koordinierten ökologischen Netzwerks. Die ÖI wird bei der Raumplanung berücksichtigt und trägt zu einer nachhaltigen Raumnutzung bei. Die Umsetzung der ÖI findet koordiniert mit anderen raumrelevanten Sektoren statt.

Was gehört zur Ökologischen Infrastruktur?

Für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind die noch vorhandenen geeigneten Lebensräume zu klein, zu isoliert und teilweise auch von ungenügender Qualität. Die langfristige Erhaltung der Biodiversität ist dadurch gefährdet. Die wichtigsten Elemente der Ökologischen Infrastruktur sind:

  • Kerngebiete: In diesen Gebieten können sich Arten entwickeln und fortpflanzen. Dazu zählen zum Beispiel Moore, Auengebiete, Trockenwiesen oder Waldreservate.
  • Vernetzungsgebiete: Diese Bereiche verbinden die Kerngebiete miteinander. Dadurch können sich Arten ausbreiten, im Raum bewegen und Lebensräume wieder- bzw. neubesiedeln.
  • Schwerpunkträume: Diese beinhalten Gebiete, in welchen die Ökologische Infrastruktur weiterentwickelt werden muss. Sie zeigen an, wo die Qualität bestehender Gebiete verbessert werden muss oder wo es neue Kern- oder Vernetzungsgebiete braucht.
Grafische Darstellung der Elemente der ökologischen Infrastruktur
Elemente der Ökologischen Infrastruktur

Damit die ÖI funktionieren kann, müssen die Elemente

  • eine genügend hohe ökologische Qualität aufweisen, 
  • genug gross sein und
  • in genügender Anzahl vorhanden sein.

Die einzelnen Elemente müssen die Ansprüche der schützenswerten Tier- und Pflanzenarten erfüllen. Im Rahmen der Fachplanung werden deshalb aufgrund vom Ausgangszustand Defizite und Potenziale ermittelt und Prioritäten festgelegt. Diese zeigen, wo die Qualität bestehender Gebiete gesichert oder verbessert werden muss oder wo es neue Kern- oder Vernetzungsgebiete braucht.
 

Das Bild zeigt die Trennwirkung der Autobahn A3 und der Eisenbahnlinie Zürich-Chur für wildlebende Tiere im Bereich der Landig am Linthkanal
Verkehrsverbindungen stellen oft eine unüberwindbare Barriere für Wildtiere dar. Diese sollen durch die ökologische Infrastruktur überwindbar werden (Foto O.Scheurer).

Organisation, Mitwirkung und Zeitplan

Die Federführung für die Fachplanung im Kanton Glarus liegt bei der Abteilung Umweltschutz und Energie. Gestartet wurde das Projekt im September 2021 und wird laufend von einem Projektteam begleitet, bestehend aus kantonsinternen Fachpersonen der Bereiche Wald, Landwirtschaft, Jagd- und Fischerei, Raumplanung, aus externen Fachexperten der Wissenschaft sowie Vertretern der drei Gemeinden. Auch die Koordination mit den Nachbarkantonen ist ein wichtiger Bestandteil des Projektes.
Anfangs November 2021 wurden Interessengruppen (Verbände und Organisationen) über die Erarbeitung der Ökologischen Infrastruktur informiert. Im Herbst 2022 wurden die Interessengruppen über die fortgeschrittenen Ergebnisse der Fachplanung informiert und darauffolgend eingeladen zum Entwurf eine Rückmeldung zu geben. Der fortgeschrittene Entwurf wurde im April 2023 beim BAFU eingereicht. Dieses wird bis im Oktober 2023 eine Rückmeldung dazu geben. 

Im März 2024 wird die Fachplanung ÖI zusammen mit der kantonalen Biodiversitätsstrategie beim BAFU eingereicht. 

Auf der Webseite des Bundesamtes für Umwelt erklärt ein Video die Ökologische Infrastruktur. 
Die Webseite der Fachgruppe Ökologische Infrastruktur bietet weitere ausführliche Informationen.

Auskunftsperson: Anahita Aebli 

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