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Reise in die Vergangenheit

Hochmoore sind eindrückliche Informationsträger, wenn es um die Klimaforschung der letzten Jahrtausende geht. Da sie pro Jahr nur um ca. 1 mm in die Höhe wachsen, befinden sich in 1 cm Torfschicht Pollen der letzten 10 Jahre. Jede Milimeterschicht des Torfes steht für ein Jahr. In diesem Milimeter Torf befinden sich abgestorbene Moorpflanzen und allerhand Blütenstaub (= Pollen) von Pflanzen aus der Umgebung des Hochmoors, die im betreffenden Jahr geblüht haben. Die Klimaforscher untersuchen die aufeinandergeschichteten, jährlich entstandenen Milimeterschichten des Moorkörpers genau. Damit das funktioniert, ist es wichtig, dass die Schichtung bei der Entnahme aus dem Moor erhalten bleibt. Mit der Entnahme von Bohrkernen funktioniert das gut. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Bohrkerne relativ klein sind und somit das Moor nicht schädigen. Je älter die Pollenkörner sind, umso zerfallener ist deren organische Substanz. Diese Tatsache macht sich die Radiokarbon- oder auch C-14- Methode zunutze. Durch die Messung des Kohlenstoffisotops 14C kann das Alter der Pollen abgeschätzt werden. So sehen die Forscher ungefähr, welche Pflanzen in welchem Jahr gewachsen sind. Daraus können sie grob auf das jeweilige Wetter mit Niederschlag und Temperatur Rückschlüsse ziehen. So kann eine Klimakurve nachvollzogen werden. Klimadaten sind sehr wertvoll, gerade um die Veränderungen unseres heutigen Klimas mit den Veränderungen vor einigen tausend Jahren zu vergleichen.

Pollen von verschiedenen Pflanzenarten, Elektronenmikroskopische Aufnahme
Pflanzenpollen im Elektronenmikroskop, Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pollen#/media/Datei:Misc_pollen.jpg

 

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