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Ohne Moos nichts los

Der «Körper» der Hochmoore besteht aus Torfmoosen (Sphagnum sp.). Diese wachsen an der Spitze weiter, während der untere Teil abstirbt. Wegen der Nässe verrottet er nicht richtig. So bauen sie den Moorkörper auf. Abgesehen vom Weissmoos (Leucobryum) sind die Sphagnen (=Torfmoose) die einzigen Moose bei uns, die spezielle Zellen zur Wasseraufbewahrung besitzen. Diese sogenannten Hyalinzellen können das 15 bis 30-fache ihres Trockengewichtes an Wasser aufnehmen und speichern. Deshalb ist ein Hochmoor auch lange nach dem letzten Niederschlag noch sehr nass. Eine weitere Besonderheit der Torfmoose ist es, dass sie Mineral-Ionen selbst bei geringstem Vorhandensein aus Nährsalzlösungen entnehmen können. Als Gegenleistung liefert das Moos dafür Wasserstoff-Ionen. Durch diesen Tauschhandel versauert sich die Umgebung. Die Aktivität der Torfmoose führt also dazu, dass der Moorkörper sehr nass und sehr sauer ist. Die Säure wird mit dem pH-Wert gemessen. Dadurch, dass sich der wachsende Moorkörper linsenförmig vom Untergrund abhebt, verliert er den Kontakt zum Grundwasser und wird nur noch über das Regenwasser gespiesen. Deshalb hat es auch sehr wenig Nährstoffe im Hochmoor. Nährstoffarmut, Nässe und ein sehr tiefer pH-Wert sind Hauptmerkmale eines Hochmoors. Wenn die Hyalinzellen übrigens trocken sind, dann füllen sie sich mit Luft, um nicht zu verkleben. Das gibt diesem Moos die bei Trockenheit typische weisse Farbe. Sie werden manchmal auch als «Bleichmoose» bezeichnet: Geht es den Torfmoosen schlecht, weil das Moor trocken ist, werden sie «bleich».

Bild Torfmoos: Magellans Torfmoos
Magellans Torfmoos (Sphagnum magellanicum aggr.), Foto Norbert Schnyder

 

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