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Das grosse Sterben?

Hochmoore sind vor allem durch Nährstoffeintrag, Entwässerung und Torfstich gefährdet. Nährstoffe können via direkter Düngung, Düngung benachbarter Flächen oder auch über die Luft ins Moor eingetragen werden. Die typischen Hochmoorpflanzen können nicht mit denjenigen Arten konkurrieren, die viele Nährstoffe ertragen. Sobald also die Nährstoffverfügbarkeit steigt, verschwinden die Hochmoorarten und andere Pflanzen siedeln sich an. Teils werden Hochmoore landwirtschaftlich genutzt. Dadurch mineralisiert sich der Torf teilweise, was zu einem Absacken der Oberfläche von 5-15 mm pro Jahr führt. Durch Beweidung entstehen Trittschäden und Bodenverdichtungen. Die Ausscheidungen der Tiere bringen Nährstoffe ein. Der Torf der Moore (Moorkörper) wird durch Entwässerungsgräben, die das Wasser abführen, ausgetrocknet. Das macht sie auch anfälliger für Erosion. Trittschäden durch Vieh wirken ebenfalls wie Mini-Entwässerungsgräben. Früher wurde oft Torf abgestochen, das zum Heizen und für den Garten verwendet wurde. Bei uns kann Torf- Erde weiterhin im Gartencenter gekauft werden. Diese lässt sich jedoch in praktisch allen Fällen (ausser bei Ericaceen) durch umweltfreundlichen Rindenmulch und Kompost ersetzen.

Torfstich im Agathazeller Moor, ETH Zürich, Bildarchiv

Eine nicht angepasste touristische Nutzung ist ein weiterer Gefährdungsfaktor. Hochmoore sollten nicht betreten oder befahren werden. Moor-Renaturierungen haben zum Ziel, den Wasser- und Nährstoffhaushalt wieder in Ordnung zu bringen. Durch Stauungen lässt sich die nötige Vernässung des Moorkörpers relativ schnell erreichen. Um vorhandene Nährstoffe auszuwaschen, benötigt es Jahrzehnte. Ein schönes Beispiel einer Hochmoor-Renaturierung ist das Gross-Moos im Schwändital. Im Pavillon auf der Tafel 3 „Moore in Mettmen“ sehen Sie den Standort eines renaturierten Hochmoores hier. Ein renaturiertes Flachmoor ist ein Teil dieses Moorpfades.

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