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Gemeinsam für ein selbstbestimmtes Leben

Vlnr: Stephan Kühnis, Geschäftsleiter Pro Infirmis Glarus, Hansueli Brunner, Präsident KESB, Audrey Hauri, Leiterin Soziale Dienste, Peter Zimmermann, Geschäftsleiter Pro Senectute Glarus.

Soziales • Selbstbestimmung ist ein Kernanliegen des Kindes- und Erwachsenenschutzrechts. An der zweiten Fachtagung zur Mandatsführung wurde analysiert, was Selbstbestimmung in der Mandatsführung konkret bedeutet.

Das revidierte Kindes- und Erwachsenenschutzrecht gewichtet die Selbstbestimmung viel höher als die alte Gesetzgebung. Die Selbstbestimmung ist bei der Führung einer Beistandschaft ein zentraler Aspekt. Die Beistandsperson hat den Auftrag, die Selbstbestimmung der Klientinnen und Klienten so weit als möglich zu erhalten und zu fördern. So sollte immer bestmöglich auf die Meinung der Klientinnen und Klienten Rücksicht genommen und die Aufgaben in deren Sinne erledigt werden, sodass die Person ihr Leben nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen gestalten kann.

Zusammenarbeitskultur weiter verstärken

Nach einer erfolgreichen ersten Fachtagung der vier Fachorganisationen Soziale Dienste, KESB, Pro Senectute und Pro Infirmis Glarus im Jahr 2021, luden die Leitungspersonen dieser Organisationen am 23. November 2022 zur zweiten Fachtagung ein. Diesmal wurde das Thema Selbstbestimmung in der Mandatsführung vertieft. Die Veranstaltung richtete sich an Mitarbeitende aller vier Organisationen, welche professionell mit verbeiständeten Personen arbeiten. Dass sich alle vier Organisationen mit unterschiedlichen Ausgangslagen gemeinsam über das Thema Selbstbestimmung ausgetauscht haben, ist einzigartig in der Schweiz und zeugt von der positiven Glarner Zusammenarbeitskultur und Offenheit.

Mit einer Theatereinlage starteten die vier Leitungspersonen in die Fachtagung und zeigten darin spielerisch auf, mit wie vielen Anspruchsgruppen die Beistandspersonen in Kontakt sind und wie viele unterschiedliche Bedürfnisse formuliert werden. Im Anschluss konnten die Berufsbeistandspersonen in gemischten Gruppen in Workshops das Thema anhand von konkreten Situationen vertiefen. Der Austausch unter den Fachpersonen hat sich bewährt. Dabei ging es nicht nur um fachliche Aspekte, sondern auch um Haltungsfragen zu anspruchsvollen Fragestellungen im Zusammenhang mit dem Thema Selbstbestimmung. Die formulierten Anliegen werden an einer nächsten Fachtagung aufgenommen.

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