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Wiedereinführung von Doppelnamen: Regierungsrat lehnt Vorlage ab

Kurz nach der Abschaffung der Möglichkeit einer Wahl von Doppelnamen bei der Heirat, soll diese nicht schon wieder diskutiert werden, findet der Regierungsrat • Foto: Keystone-SDA

Regierungsratssitzung 30. August 2022 • Die Rechtskommission des Nationalrates will Doppelnamen wie etwa Müller Meier wieder möglich machen. Der Glarner Regierungsrat sieht dafür keinen Bedarf, wie er in seiner Vernehmlassungsantwort schreibt.

Im Jahr 2013 wurden Doppelnamen abgeschafft. Bei der Heirat behält jeder Ehegatte seinen Namen. Die Paare können einen der beiden Namen als gemeinsamen Familiennamen wählen. Wenige Jahre nach der letzten Revision sollen die eben abgeschafften Doppelnamen – ohne Bindestrich – für verheiratete Paare wieder eingeführt werden. Nach Meinung des Glarner Regierungsrates ist dies jedoch nicht notwendig.

«Der Gleichstellung wird so nicht geholfen»

Es wird vielfach festgestellt, dass Frauen, welche sich dazumal für einen Doppelnamen entschieden haben, im Alltag doch nur den ersten Namen benutzen. Auch heute führen neun von zehn Männern ihren Namen weiter und es werden auch kaum mehr Frauennamen zum Familiennamen gewählt. Nach einer Annahme der Vorlage würden Männer vermutlich nach wie vor auf ihren Namen beharren und die Frau könnte zukünftig wieder auf den Doppelnamen ausweichen, wenn sie ihren Ledignamen sichtbar haben möchte. Der Gleichstellung wird so jedoch nicht geholfen, ist der Glarner Regierungsrat überzeugt. Denn bereits heute können Paare im Alltag den Allianznamen – beide Nachnamen mit einem Bindestrich verbunden – verwenden und auch im Pass eintragen lassen.

Der Regierungsrat ist der Meinung, dass angesichts der grossen gesellschaftlichen Themen, die heute die Politik herausfordern, keine Zeit für die Diskussion von Dingen aufgewendet werden sollte, für die schon Lösungen bestehen. Die Vorlage wird abgelehnt.

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