Navigieren im Kanton Glarus

Neue Wege zur Erschliessung des Kantonshauptorts

Mit der geplanten Umfahrung von Glarus soll die Innenstadt vom motorisierten Verkehr entlastet werden • Foto: Metron

Regierungsratssitzung 18. Juni 2024 • Die GLP-Fraktion des Landrates reichte verschiedene Fragen zur vorgesehenen Umfahrung von Glarus und deren Finanzierung ein. Der Regierungsrat erläutert in seiner Antwort die von ihm unternommenen Schritte und die eingeschlagene Richtung.

Am 27. März 2024 reichte die GLP-Fraktion die Interpellation «Kosten und Entlastungswirkung der Umfahrung von Glarus» ein. Sie möchte wissen, wie der Planungsstand bezüglich der Umfahrung von Glarus ist und in welchem Zusammenhang dieses Projekt mit dem weiter fortgeschrittenen Projekt der Umfahrung Netstal vereint werden kann.

In seiner Stellungnahme berichtet der Regierungsrat unter anderem über ein kürzlich stattgefundenes Treffen mit dem zuständigen Bundesrat Albert Rösti. Diesem wurde durch die Glarner Delegation dargelegt, dass die bestehenden Planungen die zukünftigen Entwicklungen im Strassenverkehr nicht ausreichend berücksichtigen. Es würden sich bereits jetzt weitere Engpässe im Kanton Glarus bzw. die Bewirkung eines Nadelöhrs zum Hauptort und zum ohnehin strukturschwachen südlichen Kantonsteil hin abzeichnen. Für eine nachhaltige sowie kohärente Lösung müsse der Variantenfächer für die Erschliessung des Hauptortes Glarus als zentrales Element geöffnet werden. Der Regierungsrat wies dabei auch darauf hin, dass dafür die Diskussion der Finanzierungsmodelle notwendig ist. Das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) wurde deshalb ersucht, sich auf ein umfassendes gemeinsames Grossprojekt zur ganzheitlichen Entlastung der Hauptstrasse neu einzulassen.

Bundesrat Albert Rösti sicherte zu, dass sein Departement bereit sei, die beiden Vorhaben Umfahrung Netstal und Umfahrung Glarus zu einem Gesamtprojekt unter Federführung des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) zu vereinen. Eine Finanzierung der Umfahrung Glarus durch den Bund erfordere aber eine Anpassung des Netzbeschlusses. Die nächste Vorlage zum Strategischen Entwicklungsprogramm (STEP) Nationalstrassen kommt voraussichtlich im Jahr 2026 in die Vernehmlassung. Es ist vorgesehen, darin auch diejenigen Aspekte zu beleuchten, die für eine gegenüber dem bisherigen Netzbeschluss optimierte Erschliessung des Kantons Glarus bzw. des Kantonshauptortes sprechen.

Das Projekt Umfahrung Netstal wurde vom Bund bereits in das STEP Nationalstrassen mit Realisierungshorizont 2040 aufgenommen. Nach dem Treffen mit Bundesrat Rösti vom 17. April 2024 arbeitet der Regierungsrat gemeinsam mit den Glarner Bundesparlamentariern auf die Anpassung des bisherigen Netzbeschlusses für die Realisierung eines gemeinsamen Grossprojekts zwischen Bund und Kanton hin. Ziel ist, den Kanton Glarus umfassend, effektiv sowie zukunftsgerichtet von den Verkehrsproblemen zu entlasten.

Die Interpellation sowie die Stellungnahme des Regierungsrates im Wortlaut sind in der Geschäftsdatenbank des Landrates publiziert.

  • Seite drucken
  • zum Seitenanfang