Navigieren im Kanton Glarus

Quellwasser aus dem Brunnenstübli

Versorgt Glarus mit Trinkwasser und ökologisch hochwertigem Strom • Foto: HWT Haus- und Wassertechnik

Dossier Wasser • Am Fusse der Höchwand des Vorderglärnischs entspringen die Brunnenstübli-Quellen. Rund neun Millionen Kubikmeter reinstes Trinkwasser sprudeln pro Jahr aus dem Fels. Genug Wasser, um den ganzen Kanton zu versorgen.

DOSSIER

Hier publiziert der neue Public Newsroom des Kanton Glarus jeden Sonntag Artikel und Hintergründe zu einem Schwerpunkt. In den folgenden Wochen finden Sie Wissenswertes zum Thema «Wasser». 

Glarus wird seit 1550 von den Brunnenstübli-Quellen mit frischem Wasser versorgt. Ihre enorme Schüttung von durchschnittlich 18'500 Liter pro Minute könnte problemlos den Trink- und Brauchwasserbedarf von über 40'000 Personen decken. Genutzt wird das Quellwasser gleich doppelt. Einerseits dient es der oberen Druckzone von Glarus und der Haltebrunnenkorporation. Andererseits gelangt das restliche Wasser über eine Druckleitung zum Trinkwasserkraftwerk in der Bleiche, das jährlich 1'500 Megawattstunden ökologisch hochwertigen Strom produziert. Anschliessend wird das Wasser je nach Bedarf dem Reservoir Bleiche sowie weiteren nachliegenden Kraftwerken zugeführt.

Auf dem neusten Stand der Technik

Eines der grössten Siedlungsbauwerke aus Polypropylen in der Schweiz: die Reservoiranlage Brunnenstübli • Foto: HWT Haus- und Wassertechnik 

2015 wurden die Wasseranlagen im Brunnenstübli von Grund auf erneuert, da der rund 80 Jahre alte Bau nicht mehr den aktuellen Auflagen und Qualitätsanforderungen entsprach. Mit dem neuen unterirdischen Siedlungsbauwerk konnten die Technischen Betriebe Glarus (TBG) neben einem Reservoir auch eine moderne Brunnenstube zur Mengen- und Qualitätsmessung realisieren. Das Ausgleichsbecken für das Trinkwasserkraftwerk Bleiche hat ein Fassungsvermögen von 40 Kubikmetern. Nebst 200 Kubikmeter Trinkwasser als Brauchreserve stehen zusätzlich 100 Kubikmeter Löschwasserreserve für die Hochzone von Glarus zur Verfügung.

Hohe Anforderungen an den Quellschutz

Die Sicherheitstüre zu dem 240 Kubikmeter fassenden Trink- und Löschwasserreservoirs • Foto: HWT Haus- und Wassertechnik 

«Die heutigen Ansprüche an Hygiene und Reinheit von Trinkwasser sind sehr hoch», sagt Patrick Michel, Fachstellenleiter Qualitätssicherung Trinkwasser, von den TBG. «Qualitätskontrolle und -sicherung haben deshalb höchste Priorität.» Die sanierungsbedürftigen Fassungsleitungen der Brunnenstübli-Quellen sowie die darüber liegende Filterschicht wurden erneuert. Zusätzlich wurden die Quellen im Fassungsbereich gegen das direkte Eindringen von Oberflächenwasser abgedichtet. Diese Arbeiten wurden mit grosser Sorgfalt und ausschliesslich natürlichen Materialien wie Lehm und Bentonit (Mischung aus Tonmineralien) ausgeführt. Patrick Michel ist hochzufrieden mit der neuen Anlage: «Dank modernster Technik haben wir die Wasserqualität stets unter Kontrolle.»

Der Glarner Wasserweg

Sieben Tafeln entlang des Wanderwegs durch das Chettwäldli in Glarus erklären den Wasserkreislauf: Von der Gestehung des Trinkwassers in der Quelle über die Stromproduktion bis zum Transport zum Wasserhahn des Endverbrauchers.

Infos und begleitete Führungen:

Technische Betriebe Glarus, 058 611 88 88, info.tbg@glarus.ch

Text: Anina Rether

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